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(für die Riemer Stadtteilzeitung 'Take off', Ostern 2001)
Sicher haben Sie die Häuser der WEG "Autofrei Wohnen" an der Caroline-Herrschel-Straße schon gesehen. Gleich daneben liegen die Genossenschaftswohnungen der WOGENO, die ja nun seit Ende letzten Jahres bezogen sind.
Beides sind autofreie Wohnprojekte, bei denen die BewohnerInnen überwiegend auf einen eigenen PKW verzichten. Wie wir immer wieder hören, fühlen sich alle rundum wohl in ihrer neuen Umgebung und sind froh, sich ihren Traum vom autofreien Leben hier erfüllt zu haben.
Neue autofreie Wohnungen
Nun steht ein neues Haus mit autofreien Wohnungen an der Caroline-Herrschel-Straße in den Startlöchern:
Die Architekten Stephan Philipp und Claus Hofmann, die schon das erste Projekt betreut haben, haben die Pläne dazu gemacht. Sie sehen hier am Ende des zentralen Grünzugs mit der STATTAUTO-Station vor der Tür und in einem Wohnumfeld mit lauter Gleichgesinnten einen idealen Standort für solche Projekte.
Es werden ca. 10 Wohnungen und Maisonetten entstehen, die entweder einen eigenen Gartenanteil oder Dachterrassen haben. Natürlich wird wieder mit hohem ökologischem Standard gebaut (Niedrigenergie-Bauweise, Fassadenbegrünung, gesunde Baustoffe, Regenwasserversickerung und -nutzung usw.).
Die Pläne sollen auch dieses Mal mit einer Bauherrengemeinschaft umgesetzt werden, für die noch einige Mitglieder gesucht werden. Spätestens Ende 2002 soll man einziehen können.
Das 1,5 Liter-Passivhaus
Eine andere Qualität bietet das erste große Passivhaus Münchens. Erbaut wird es in unmittelbarer Nachbarschaft zu den autofrei-Projekten von der Firma NEST GmbH, die im Umland schon mehrere Passivhäuser errichtet hat.
Das Passivhaus ist eine Weiterentwicklung des Niedrigenergie-Hauses: mit einem Heizwärmebedarf von 1,5 Liter Heizöl pro qm Wohnfläche und Jahr braucht es nur noch ein Drittel des Energiebedarfs von Niedrigenergie-Häusern. Wie eine Daunenjacke ist es extrem isoliert gegen äußere Wettereinflüsse, aber atmungsaktiv und luftig. Die Ausrichtung der Wohn- und Kinderzimmer nach Süden ermöglicht eine optimale Sonnenenergie-Nutzung. Durch eine zugfreie Lüftung wird den Räumen Frischluft zugeführt, deren Filter auch Pollen und andere Schwebstoffe aus der Außenluft zurückhalten. Das ergibt ein sehr behagliches Raumklima und ist für Allergiker ein zusätzlicher Gewinn.
Das Passivhaus in Riem ist ein interessantes Angebot für Leute, die sich vor überraschenden Heizkostenrechnungen schützen und einen Beitrag zum Klimaschutz leisten wollen. Und: die Kaufpreise werden auch nicht höher sein als in herkömmlichen Wohnanlagen.
Geplant sind 18 Wohnungen und Maisonetten, im Erdgeschoss wird eine Kindertagesstätte integriert sein. Baubeginn ist im Frühjahr, bis zum Herbst soll das Grundgerüst stehen. Dann werden auch Führungen auf der Baustelle stattfinden, bei denen man sich über die Besonderheiten des Passivhausbaus informieren kann.
Wir meinen, hier entstehen wieder zwei Häuser, die gut in die Messestadt passen. Und wir hoffen, dass sie schon bald ihre BewohnerInnen finden.
Maria Ernst
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