Autofreie Genossenschaftswohnungen in Riem: Gemeinschaft groß geschrieben

Grundsteinlegung mit Kommunalreferentin Friderich

"Gemeinschaft wird hier groß geschrieben und manches auch zusamm'n betrieben" sangen einige künftige Bewohner bei der Grundsteinlegung der Wohnungsgenossenschaft WOGENO in München-Riem. Mit dem À-Capella-Chor begrüßten sie Kommunalreferentin Gabriele Friderich und erläuterten auch gleich die Besonderheiten des ökologischen Wohnprojektes.

Was da zusammen betrieben wird, sind u.a. die Telefonanlage, das Solardach und auch Autos, wie es im Liedtext weiter heißt. Die künftigen Bewohner besitzen selbst keine Autos. Auf Tiefgaragenstellplätze verzichtet man daher und spart Kosten. Standort der Car-Sharing-Fahrzeuge, die den Bewohnern bei Bedarf zur Verfügung stehen ist die nahegelegene Großgarage.

Die 27 Wohnungen auf dem Gelände des ehemaligen Münchner Verkehrsflughafens werden nach Niedrigenergiestandard errichtet - selbstverständlich mit ökologischen Baumaterialien.

Die gemeinschaftliche Nutzung von Einrichtungen und Räumen hat neben dem sozialen einen ökologischen Aspekt, da sie zur Ressourcenersparnis beiträgt. So kann z.B. die eigene Wohnung kleiner ausfallen, wenn bei Bedarf das Gästezimmer genutzt werden kann.

Die Architekten haben die künftigen Bewohner von Anfang an intensiv an der Planung beteiligt, so dass die Wohnungen individuell auf deren Bedürfnisse zugeschnitten sind.

Bevor Kommunalreferentin Friderich zur Maurerkelle griff und die Grundsteinlegung eigenhändig vornahm, wies sie in ihrer Begrüßung auf den neuen Aufschwung des Genossenschaftswesens in den neunziger Jahren hin. Die WOGENO, die in der Vergangenheit mit der Sanierung von Altbauten befasst war, trete nun gleich bei zwei Neubauprojekten als Bauherrin auf, betonte die Kommunalreferentin.

Zusammen mit den bereits fertiggestellten Wohnungen der Wohneigentümergemeinschaft "Autofrei Wohnen" wird das WOGENO-Projekt ein autofreies Ensemble mit zunächst rund 40 Wohneinheiten bilden. Ein weiteres Vorhaben ist in Planung und wird möglicherweise unmittelbar nördlich anschließen.

In mehreren anderen Städten stehen autofreie Wohnprojekte kurz vor der Fertigstellung oder sind bereits bezogen. Meist handelt es sich dabei um wesentlich größere Vorhaben, z.B. mit 210 Wohneinheiten in Hamburg und 244 Einheiten in Wien. In Amsterdam wurde bereits 1998 ein autofreies Wohngebiet mit 600 Wohnungen bezogen.

B. Ferber (Tel. 0179 - 2964 202)

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