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EU-Feinstaub-Urteil verlangt konkrete Aktionsmaßnahmen von der Stadt München
Die Initiative "Wohnen ohne Auto" freut sich, dass durch das Urteil des Europäischen Gerichtshofes zum Feinstaub ein Thema wieder in die Diskussion gebracht worden ist, dass schon wieder in halbe Vergessenheit geraten war.
Der motorisierte Individualverkehr ist die Quelle nicht nur von Feinstaub, sondern auch anderer Emissionen, um die sich die Kommunen kümmern müssen, wenn sie den Anwohnern stark befahrener Straßen Lebensqualität und Gesundheitsschutz zugestehen. Hierzu steht ebenso die EU-Umgebungslärmrichtlinie an, zu der eigentlich schon die Lärmminderungspläne unter echter Mitwirkung der Bürger erstellt sein sollten.
Zusätzlich ist zu berücksichtigen, dass den meisten Dreck und Lärm die Ärmeren abbekommen, denn wer reich ist, durchquert die stark belasteten Wohngegenden nur und wohnt nicht hier.
„Wir wollen dem Verursacherprinzip auf die Beine helfen. Und zwar in
umgekehrter Form: Wer keine Lärm- und Abgasemissionen verursacht, soll auch nicht damit wohnen müssen“, erklärt Gunhild Preuß-Bayer, Sprecherin der Initiative "Wohnen ohne Auto". „Wir fordern deshalb die Stadt München und die Bauträger und Bauherren auf, besondere Angebote für autofreie Haushalte zu schaffen.“
In autofreien Wohnprojekten können sich die zusammenfinden, die erkannt haben, dass zur Mobilität kein eigenes Auto gehört. Die Bewohner gewinnen dadurch doppelt: Sie können sich ein ruhigeres, saubereres und sichereres Wohnumfeld schaffen und sie sparen die immensen Autokosten.
Die Stadt München kann solche umwelt- und klimafreundlichen Projekte zusätzlich fördern, indem sie bei der Baugenehmigung erlaubt, die nicht benötigten Stellplätze nicht zu bauen.
„Statt viel Geld in nicht benötigte Tiefgaragen zu versenken, können die Bauherren besser für die Zukunft vorsorgen und in Energieeinsparung und alternative Energieerzeugung investieren. Das ist gut für Geldbeutel und Klima.“, ergänzt Preuß-Bayer.
Wohnen ohne Auto ist ein Gewinn auch für den Rest der Stadt: Autofreie Nachbarn verschonen auch in anderen Stadtbereichen die Anwohner. Und ein Gewinn für den Handel: Autofreie kaufen vermehrt im Viertel ein und weil ihre Mobilitätskosten deutlich geringer sind, haben sie meist auch mehr Geld in der Tasche.
„Wir schlagen also der Stadt und den Bauherren vor, in Zukunft autofreie Projekte zu fördern. Solche Projekte regen zum Nachmachen an und zeigen, dass man auch ohne, ja sogar besser ohne, eigenes Auto in München ein gutes Leben führen kann“, so Gunhild Preuß-Bayer.
Ansprechpartner für Rückfragen:
Gunhild Preuß-Bayer (Sprecherin Wohnen ohne Auto):
Tel. 089/1891 3720 oder 7675 5522